Teil 1: Deine Bilanz – Wie viel verdiene ich und wie viel gebe ich aus?

Diese Reihe richtet sich an Menschen, die sich bisher wenig mit Vermögensaufbau beschäftigt haben. Insbesondere an Menschen, die das Thema bisher immer abgetan oder ignoriert haben. Egal wie hoch dein Einkommen ist oder in welcher Lebenssituation du dich befindest, du solltest dich mit deinem Vermögen beschäftigen. Hör auf mit den Ausreden! Diesen Artikel zu lesen, ist dein erster Schritt zu deinem persönlichen Vermögensaufbau.

Deine Bilanz: Wie viel verdiene ich und wie viel gebe ich aus?

1. Augen auf statt Augen zu

Das Entscheidende ist, dass man sich bewusst mit seinen Finanzen auseinander setzt. Das heißt nicht, dass man täglich die Börse beobachten muss oder noch schnell BWL studieren muss. Es heißt zuerst einmal seine eigenen Finanzen zu analysieren. Und das kann jeder! Wie viel verdiene ich und wie viel gebe ich aus? Die Frage klingt trivial, doch ein Großteil aller Menschen wird diese Frage nicht eindeutig beantworten können. Doch es ist der erste wichtige und unerlässliche Schritt, um Vermögen aufzubauen. Vermögen entsteht dadurch, dass man jeden Monat mehr Geld zur Verfügung hat als man ausgibt.

2. Wie viel Geld verdiene ich eigentlich jeden Monat?

Das herauszufinden, geht zumindest bei Arbeitnehmern, meist durch einen Blick auf den Lohnzettel, relativ schnell. Nehmt das Nettogehalt als Basis. Hinzu würde ich sämtliche Einnahmen wie Kindergeld, Mieteinnahmen, Nebenerwerb, Dividenden, Flohmarktverkäufe oder ähnliches rechnen. Alles was dir Geld einbringt, gehört auf diese Liste. Falls Werte von Monat zu Monat abweichen, rechnet einen Monatsdurchschnitt aus und nehmt diesen als Basis. Wichtig: schreibt diese Werte auf! Die Form ist dabei relativ egal. Notizheft, Excel, App oder Schmierzettel. Hauptsache ihr wisst danach, wie viel Einkommen euch jeden Monat zur Verfügung steht. Die Verbraucherzentrale hat zum Beispiel eine gute Vorlage zur Erfassung der Einnahmen und Ausgaben.

Als Selbstständiger kann man analog seine monatlichen Nettoumsätze nehmen. Einkommensteuer, Gewerbesteuer, Krankenversicherung würde ich als Selbstständiger später in den Kosten (s. Punkt 3) erfassen.

3. Wie viel Geld gebe ich jeden Monat aus?

„So ungefähr 1.000 Euro“ ist keine Antwort, die ich hier hören möchte. Damit betrügt ihr euch nur selbst. Ich möchte, dass ihr eine möglichst genaue Aufstellung eurer monatlichen Kosten macht. Das ist gar nicht so schwer und kompliziert wie man denkt.

Als ersten Schritt würde ich mir die Umsätze der letzten sechs Monate (min. drei Monate) eures Bankkontos aufrufen und diese dann so aufbereiten, dass ihr sie Posten für Posten durchgehen könnt. Im Zweifelsfall druckt sie aus und sortiert sie nach Monaten.

A. Feste Ausgaben (monatlich wiederkehrend)

Konzentriert euch zuerst auf die monatlich wiederkehrenden, fixen Ausgaben wie Miete, Versicherungen, Handyverträge, Strom oder Monatstickets. Schreibt die Beträge auf – egal wie klein. Das sind erstmal Ausgaben, die ihr aktuell jeden Monat habt, ohne dass ihr wirklich „konsumiert“ habt. Jährliche Kosten wie die KFZ-Steuer oder eure Autoversicherung nicht vergessen. Teilt diese Kosten einfach durch 12 und schlüsselt sie so auch euren Monatskosten zu. Diese könnt ihr alle in die Vorlage der Verbraucherzentrale eintragen.

B. Konsumausgaben

Eure Ausgaben für Einkäufe, Restaurantbesuche, Geburtstagsgeschenke, Alkohol oder das tägliche Brötchen am Bahnhof werden monatlich etwas variieren. Bitte versucht trotzdem diese Ausgaben möglichst genau zu erfassen. Bildet im Zweifelsfall wieder einen monatlichen Schnitt. Dieser Betrag ist für die kommenden Monate euer frei verfügbares Budget für Konsum.

Wer viel Bargeld abhebt und die Ausgaben damit noch nicht ganz transparent hat, kann in einem ersten Schritt, diesen Posten auch einfach „Bargeld“ nennen. Den Großteil davon werdet ihr für „Konsum“ wie Einkäufe, Restaurants und Cafès verwenden. In einem zweiten Schritt, solltet ihr versuchen mehr bargeldlos zu zahlen, um so einen besseren Überblick über eure Ausgaben zu bekommen. Ich zahle zu 99 % mit meiner Kreditkarte. So habe ich auf meinem Kreditkartenkonto stets einen Überblick über die aktuellen Kosten des Monats. Oder sammelt einfach sämtlich Belege eines Monats und analysiert diese am Monatsende. Je nachdem was für euch besser passt.

Nach der Analyse eurer Konsumausgaben solltet ihr euch selbst auf dieser Basis ein festes Budget setzen. Dieses Budget ergibt zusammen mit euren festen Ausgaben eure monatlichen Kosten.

4. Wie viel Geld bleibt dir am Ende jedes Monats?

Stellt nun eure monatlichen Einnahmen, euren gesamten monatlichen Ausgaben (fest & Konsum) gegenüber. Wie hoch ist die monatliche Differenz?

Szenario 1: Dein Vermögensaufbau kann starten. Positive Differenz in Theorie und Praxis.

Herzlichen Glückwunsch! Diesen Betrag könnt ihr ab sofort für euren persönlichen Vermögensaufbau nutzen! Wichtig: überweist diesen Betrag ab sofort zu Beginn jedes Monats auf ein separates Sparkonto. Am besten direkt nach dem ihr den größten Teil eures Einkommens erhalten habt. Wie ihr diesen Betrag dann investieren könnt, zeige ich euch in den kommenden Teilen. Zudem werden wir versuchen die Einnahmen zu erhöhen und die Ausgaben zu senken. Denn je höher die Differenz, desto schneller könnt ihr Vermögen aufbauen.

Szenario 2: Vermögensaufbau ist möglich. Positive Differenz in der Theorie, noch nicht in der Praxis.

Du hast eigentlich laut deiner persönlichen Bilanz eine positive Differenz, aber am Ende des Monats ist davon nichts auf dem Konto zu sehen? Dann würde ich als erstes noch mal ganz gewissenhaft und ehrlich deine Einnahmen und Ausgaben prüfen. Es bringt nichts sich selbst zu belügen. Ansonsten würde ich deine angestrebte monatliche Differenz zu Beginn jedes Monats (z.B. 50 Euro) direkt auf ein anderes Konto überweisen. Du kommst trotzdem gut über die Runden? Dann ist dieser Betrag der Grundstein zu deinem Vermögensaufbau.

Szenario 3: Vermögensaufbau verzögert, aber machbar. Keine oder sogar negative Differenz.

Das ist natürlich eine deutlich schwierigere Situation, aber keine ausweglose. In den folgenden Teilen werden wir gemeinsam nach Möglichkeiten suchen, wie du entweder dein Einkommen erhöhen oder deine Kosten reduzieren kannst. Dein Ziel sollte es unbedingt sein, eine positive Differenz zu erzielen, um diesen Betrag für deinen Vermögensaufbau zu investieren.

Falls du jeden Monat sogar Schulden machst, ist es um so wichtiger deine Situation zu optimieren. Ansonsten droht dir die Schuldenfalle. Wer einmal drin ist, kommt nur ganz schwer wieder raus. Also lass es lieber nicht so weit kommen. Ich helfe dir dabei!

Im zweiten Teil helfe ich dir Deine Bilanz zu verbessern. Wir suchen gemeinsam nach Möglichkeiten deine Kosten zu reduzieren und dein Einkommen zu erhöhen. So können wir den freien Betrag für deinen Vermögensaufbau erhöhen.

Risikohinweis: Die Informationen auf meinem Blog dienen nur zur Information und sind keine Investitionsempfehlung. Die Positionen stellen meine persönliche Meinung dar. Eine Haftung für die Richtigkeit kann nicht übernommen werden. Sollten die Nutzer dieser Seite sich trotzdem die angebotenen Inhalte zueigen machen, diese nutzen oder etwaigen Ratschlägen folgen, so handeln sie eigenverantwortlich, in voller Kenntnis aller Risiken und Gefahren. Mehr unter diesem Link.

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