Heute stelle ich euch 10 Dividendenaktien vor, die ich für echte Qualitätsaktien halte und die ich für 2023, aber natürlich auch weit darüber hinaus, für gute Investments halte. Wer sich mit Dividenden von Qualitätsunternehmen ein passives Einkommen aufbauen möchte, ist hier also genau richtig. Wenn ihr wissen wollt, was meine Auswahlkriterien sind und welche 10 Aktien ich ausgewählt habe, bleibt dran. Es gibt pro Aktie auch ein kurzes Dividendenprofil.
Zuerst möchte ich kurz über die Auswahlkriterien sprechen. Wichtig ist mir persönlich vor allem eine lange Historie von Dividendenerhöhungen. Ein stabiles Dividendenwachstum geht meist auch mit einer stabilen Gewinnentwicklung her. Stark zyklische Unternehmen sind nichts für mich. Außerdem suche ich Aktien, die eine attraktive Bewertung haben. Dabei sollte das KGV nicht allzu astronomische Größen aufweisen. Eine hohe Bewertung beinhaltet auch immer sehr hohe Erwartungen, wenn diese nicht erfüllt werden, droht hohe Absturzgefahr und damit Volatilität für mein Depot. Das möchte ich nicht. Zudem möchte ich Aktien, die keine allzu hohe Verschuldung aufweisen. Höhere Schulden sollten auf jeden Fall mit einem stabilen Cash Flow einhergehen, der die Schulden langfristig bedienen kann.
Zudem möchte ich wachsende Gewinne sehen. Die steigenden Dividenden sollten also nicht aus der Substanz bezahlt werden, sondern sollten aufgrund steigender Gewinne erhöht werden. Dabei ist auch die Ausschüttungsquote ein wichtiges Merkmal. Die Gewinnmarge des Unternehmens, sollte auch überdurchschnittlich sein. Je höher die Marge desto größer meist auch der Burggraben. Ein ausreichender Burggraben, also zum Beispiel eine starke Marke, Netzinfrastruktur, Patente oder eine Plattform, sollte also vorhanden sein. Außerdem mag ich gerne Unternehmen, deren Geschäftsmodell ich leicht verstehe. Das Geschäftsmodell sollte auch nicht allzu sehr von kurzfristigen Entwicklungen abhängen. Hersteller von Gütern des täglichen Bedarf mag ich zum Beispiel sehr gerne, da die immer gekauft werden (müssen).
Bevor ich euch die 10 Aktien vorstelle, der Disclaimer: Meine Videos sind keine Empfehlung oder Anlageberatung, sondern nur meine persönliche Meinung. Denkt selber nach, recherchiert und handelt dabei immer möglichst rational. Die möglichen Risiken aus Investitionen müsst ihr selber verantworten.
Die erste Aktie ist: Procter & Gamble. Die Aktie ist natürlich ein echtes Schwergewicht. Die Marken von P&G kennt wohl jeder. Sie sind auch der Burggraben von Procter & Gamble. Ich habe hier einmal eine Übersicht eingeblendet. Über Zähneputzen, Duschen, Eincremen, Windeln wechseln, Hygieneprodukte, rasieren und putzen ist hier alles für den täglichen Bedarf dabei. Die Dividende wurde seit 66 Jahren immer erhöht. Die Verschuldung ist ziemlich gering. Allerdings zahlt man für die Stabilität auch einen Preis: Dividendenrendite (etwas zu niedrig) und auch KGV (etwas zu hoch) sind nicht ganz perfekt. Ich bin überzeugt davon, dass es Procter & Gamble auch die nächsten Jahrzehnte existieren wird.
Die Nummer zwei: Microsoft. Die Bewertung ist weiter hoch, aber in den Rücksetzern 2022 auch zurück gekommen. Letztes Jahr war der KGV noch bei 34, jetzt ist er bei 24. Die Dividendenrendite ist jetzt bei über 1%. Kein Unternehmen der Welt kommt aktuell und auch die kommenden Jahre ohne Microsoft aus. Microsoft Office & natürlich Teams, Windows und allen voran das wachsende Cloud-Business Azure sorgen für einen riesigen Burggraben. Die Dividende wurde die letzten fünf Jahren nur noch um 10% im Schnitt erhöht. Günstig ist Microsoft also noch nicht, aber sehr gute Aktien sind dies aus selten.
Die dritte Aktie im Bunde ist ein Tabakkonzern. British American Tobacco ist eine der wenigen Aktien, die in 2022 fast 10% zulegen konnten. Geld wird hier zu über 85% weiter mit klassischen Tabakprodukten verdient. Aber die “New Generation Products” wie Vaping und Co holen auf und bieten auch wieder ein wenig Wachstumsphantasie für die kommenden Jahre. BAT ist anders als Philipp Morris und Altria international aufgestellt und hat dadurch für mich weniger Regulatorikrisiko eines einzelnen Landes. Zwar sinken seit Jahren die Absatzmengen, aber über Preiserhöhungen kann BAT das bisher stets ausgleichen. Hier gibt es über 6% Dividendenrendite, es gab bei meinen Einstiegen auch schon über 8%. Ob ihr Tabak kaufen wollt, müsst ihr natürlich selbst entscheiden.
Das vierte Unternehmen ist ein Pharmakonzern: Pfizer. Gemeinsam mit Biontech steht der Konzern vor allem für den Coronaimpfstoff und hat daran auch kräftig verdient. Aber es gibt natürlich noch viel mehr Medikamente und vor allem neues in der Pipeline. Aufgrund der hohen Impfstoffeinnamen ist das KGV also auch etwas mit Vorsicht zu genießen. Es ist mit Abebben der Pandemie auch zu erwarten, dass die Einnahmen hier wieder runter gehen. Dafür ist jetzt aber auch ordentlich Cash für neue Zukäufe da.
Die Nummer fünf kennt auch jeder: McDonald’s. Die Aktie hat sich seit ihrem Coronatiefpunkt fast verdoppelt und ist folglich mit einem KGV von 27,5 ziemlich hoch bewertet. Aber die Marke und auch die Immobilien sind ein tiefer Burggraben. Selfservice und Automatisierung sind bei Fast-Food zudem oft schon Realität. Auch aktuelle Trends wie vegane Burger gehen an McDonald’s selten vorbei. Ich würde hier aber eher auf einen Sparplan setzen. Das tue ich selbst auch.
Das nächste Unternehmen ist Blackrock. Der Vermögensverwalter ist in Deutschland vor allem als ETF-Emittent mittels der Marke iShares bekannt. Doch das Produktportfolio umfasst eigentlich fast jedes Finanzprodukt. Am meisten verdient Blackrock an den Investmentgebühren. Je mehr Geld bzw. Assets under Management desto mehr Gebühren nimmt Blackrock ein. Blackrock ist der größte Vermögensverwalter der Welt und somit auch an jedem Unternehmen der Welt beteiligt. Wenn das mal kein Burggraben ist.
Die sieben geht an eine Bank und zwar die größte der Welt: JPMorgan Chase. Diese ist in Deutschland noch nicht ganz so bekannt, will aber wohl kommendes Jahr auch in Deutschland für Privatkunden starten. In Berlin sind schon reichlich Stellen ausgeschrieben. Banken profitieren von den gestiegenen Zinsen. Sie können das Geld ihrer Kunden jetzt wieder zu deutlich höheren Zinsen bei der Zentralbank anlegen. Dafür steigt mit der Rezession das Ausfallrisiko der Kredite sowie die Einnahmen aus dem Investmentgeschäft sinken. Aber Banken sind nicht zu teuer und vor allem viel besser aufgestellt als zur Finanzkrise 2008.
Das achte Unternehmen ist eine Baumarktkette aus den USA: Home Depot. Das Unternehmen hat schon sehr viele Millionäre hervorgebracht. Hier werden nämlich seit Jahrzehnten auch die Mitarbeiter mit Aktien beteiligt. Und die Aktien liefen nicht schlecht. +426% in den letzten zehn Jahren. Das Unternehmen hat natürlich seit Corona auch enorm vom “Stay at Home”-Boom profitiert, aber ich glaube weiter an Baumärkte. Gebaut und gewohnt wird immer.
Das vorletzte Unternehmen ist wieder ein Konsumgüterhersteller und einer meiner größten Positionen: Unilever. Eiscreme von Ben&Jerrys und natürlich Magnum, Putzmittel von Domestos, Deos von Axe und Rexona, Cremes und Lotionen von Dove, Senf und Majo von Hellmann’s und eine Fertigmischung von Knorr. Alle diese Marken gehören zu Unilever. Aber Unilever ist auch ein Sorgenkind, auch deshalb ist der KGV mit 18,7 deutlich günstiger als beispielsweise Procter & Gamble. Das Management die letzten Jahre machte viel falsch. In der Folge wurde auch der Status als Dividendenaristokrat verloren. Jetzt ist aber der aktivistische Investor Nelson Peltz eingestiegen. Er sorgte bereits dafür, dass Procter&Gamble, Mondelez und PepsiCo wieder laufen. Hier und den durchaus positiven Ergebnissen der letzten Quartale (die Inflation konnte immer weiter gegeben werden) sehe ich Potenzial für die kommenden Jahre.
Bei letzten Unternehmen werden die Produkte von Unilever und auch Procter & Gamble verkauft. Die Supermarktkette Target. Die kam dieses Jahr etwas unter die Räder, weil die Lager zu voll waren. Target verkauft nicht nur Lebensmittel und Co, sondern auch Elektronikgerät, Kleidung usw. Trotzdem wurde die Dividende in 2022 um 12,3% erhöht. Die Dividende hat Target übrigens die letzten 55 Jahre erhöht und ist damit ein Dividendenkönig