Passives Einkommen mit Optionen

Bereits von Januar 2020 bis Mitte 2021 habe ich erste Gehversuche mit einem Optionskonto gemacht und auch dokumentiert in meinem Blog. Meinen Youtube-Kanal gab es damals noch nicht. Ich habe damals über 1,5 Jahre eine negative Rendite eingefahren. Im Corona-Crash war ich zu tief investiert und habe dabei teilweise auf Margin (also mit mehr Geld als Cash vorhanden) gehandelt. Nach dem ersten ersten Lehrgeld im Crash nach nur drei Monaten im Optionshandeln mit fast Minus 2.000 Euro Minus in einem Monat bei einem knapp fünfstelligen Depot, lief es dann aber sehr gut. Monat für Monat konnte ich rund 50 Euro vor Steuern, aber nach Gebühren pro Monat erwirtschaften.

Auf dieser Seite möchte ich ich für euch alle Informationen rund um den erneuten Selbstversuch mit Optionen sammeln. Ich bin kein Experte für Optionen, sondern möchte ich nur auf meiner Reise mitnehmen. Ich versuche diese stets zu aktualisieren und hier alle Informationen, die ich selbst verwende zu sammeln. Nutzt gerne das Inhaltsverzeichnis, um die passenden Inhalte zu finden.

Warum starte ich wieder mit Optionen?

Mittlerweile ist mein Gesamtvermögen etwas gewachsen und auch meine Investitionsreserve. Für diese gibt es aktuell auch wieder Zinsen. In Deutschland zwischen 1 und 2%. Eine weitere Alternative sind Staatsanleihen. Zu Anleihen habe ich auch ein eigenes Video gemacht. Wie ihr wisst, liegt mein Fokus auf Cashflow bzw. passiven Einkommen. Zuletzt habe ich versucht in meinem Gesamtportfolio etwas zu reduzieren und habe vor allem ausschüttende ETFs in mein Depot gelegt. Mittlerweile kommen 40% meines Dividendeneinkommens aus ETFs. Perspektivisch sollen es 50% werden.

Mittels meines Nachkaufindikators definiere ich, wie viel meines monatlichen überschüssigen Einkommens ich wieder reinvestiere. Der Rest läuft in meine Investitionsreserve. Die wurde in den Rücksetzern der letzten Monate nicht ganz geleert und wurde mittlerweile einige Monate weiter aufgefüllt. Meine Idee ist nun, dass ich diese Investitionsreserve für den Optionshandeln nutze und so in der Wartezeit auf niedrigere Kurse mittels Prämien für das „Stillhalten“ belohnt werden.

Stillhaltergeschäfte: was ist das?

Bei Stillhalter-Geschäften geht es um den Handel mit Optionen. Nicht zu verwechseln  mit Optionsscheinen. Bei einem Stillhaltergeschäft verkauft ein Anleger Optionen (Calls oder Puts). Aktienoptionen gelten immer auf 100 Aktien. Stillhalter heißt der Verkäufer deswegen, weil er bis zum Ende der Optionslaufzeit stillhält. Als Gegenleistung kassiert der Stillhalter den Preis der Option als Prämie. Der Stillhalter verpflichtet sich, dem Optionsinhaber bei Ausübung der Option den entsprechenden Basiswert zu einem bestimmten Preis zu liefern oder abzukaufen. Dafür erhält er immer die besagte Prämie.

Optionshändler können in verschiedener Weise auf Entwicklungen des Basiswertes während der Optionslaufzeit reagieren. Die folgenden Möglichkeiten stehen dem Stillhalter für gewöhnlich offen:

  1. Halten der Position
  2. Schließen bzw. glattstellen der Position
  3. Adjustieren bzw. Rollen der Position

Deep-Dive: der Verkauf von Cash-secured Puts

Das Ziel eines Cash-Secured Puts besteht darin, Aktien zu einem niedrigeren Preis zu erwerben und gleichzeitig von der eingenommenen Optionsprämie zu profitieren. Dieser Ansatz ermöglicht es dem Investor, eine Strategie einzusetzen, um potenzielle Gewinne zu maximieren und gleichzeitig die Risiken und den Cashflow zu kontrollieren.

Handelt der Investor einen Cash Secured Put, ist er der Verkäufer der Put-Option. Und damit geht er grundsätzlich die Verpflichtung ein, 100 Aktien zu einem definierten Strike-Preis zu kaufen. Für diese Verpflichtung bekommt er die Optionsprämie. Nun muss er „stillhalten“, ob der Käufer die Option ausübt. In der praktischen Umsetzung wird eine Option ausgewählt, deren Strike aus dem Geld liegt. Diese sogenannte Out-of-the-Money-Option hat einen Strike, der unterhalb des aktuellen Aktienkurses liegt.

Es ist dabei extrem wichtig, dass der Investor die notwendigen Barmittel für eine eventuelle Andienung bereithält (daher der Name: Cash Secured Put). Die Alternative wäre, dass man hier auch auf „Margin“ handelt. So erhöht man das Risiko, aber auch seinen Hebel. Das wäre dann aber nicht mehr „cash-secured“.

Der Verkauf eines Cash-Secured Puts hat das Potenzial, zwei verschiedene Ergebnisse zu haben:

  1. Die Option verfällt wertlos: Wenn der Kurs des Basiswerts über dem Ausübungspreis bleibt, wird die Option nicht ausgeübt und der Verkäufer behält die Optionsprämie als Gewinn. In diesem Fall erzielt der Verkäufer einen Gewinn durch den Verkauf der Option, ohne den Basiswert kaufen zu müssen.
  2. Die Option wird ausgeübt: Wenn der Kurs des Basiswerts unter den Ausübungspreis fällt, wird die Option ausgeübt und der Verkäufer ist verpflichtet, den Basiswert zu kaufen. Der Verkäufer verwendet das auf seinem Konto befindliche Bargeld, um den Kauf zu finanzieren. In diesem Fall erwirbt der Verkäufer die Aktie zu einem niedrigeren Preis, da er zusätzlich zur erhaltenen Optionsprämie den Differenzbetrag zwischen Ausübungspreis und aktuellen Marktpreis des Basiswerts erhält.
Beispiel Cash-secured Puts:

Angenommen, die Aktie XYZ wird derzeit bei 100 Euro gehandelt. Als Verkäufer einer Put-Option entscheidest du dich, eine Cash-Secured Put-Option mit einem Ausübungspreis von 90 Euro zu verkaufen. Die Optionsprämie, die du für den Verkauf der Option erhältst, beträgt 5 Euro pro Aktie. Jede Option repräsentiert 100 Aktien.

Du verpflichtest dich also, 100 Aktien von XYZ zu kaufen, falls der Käufer der Option dies wünscht und die Option ausgeübt wird.

Szenario 1: Die Option verfällt wertlos. Angenommen, der Kurs der Aktie XYZ steigt über den Ausübungspreis von 90 Euro und die Option verfällt wertlos. In diesem Fall behältst du die Optionsprämie von 5 Euro pro Aktie als Gewinn. Du musst keine Aktien kaufen und erzielst einen Gewinn, indem du lediglich die Option verkauft hast.

Szenario 2: Die Option wird ausgeübt. Angenommen, der Kurs der Aktie XYZ fällt unter den Ausübungspreis von 90 Euro. Der Käufer der Option entscheidet sich dafür, die Option auszuüben und verkauft dir 100 Aktien von XYZ zum Ausübungspreis von 90 Euro pro Aktie. In diesem Fall musst du das auf deinem Konto befindliche Bargeld verwenden, um die Aktien zu kaufen. Du erhältst jedoch die Optionsprämie von 5 Euro pro Aktie, die du beim Verkauf der Option erhalten hast.

Nehmen wir an, du musst die 100 Aktien tatsächlich kaufen und der aktuelle Marktpreis der Aktie beträgt 85 Euro. Du hast dann die Aktien zu einem günstigeren Preis gekauft, da du die Optionsprämie von 5 Euro pro Aktie behalten hast. Dein effektiver Kaufpreis pro Aktie beträgt also 85 Euro – 5 Euro = 80 Euro.

In diesem Beispiel hast du als Verkäufer einer Cash-Secured Put-Option entweder die Optionsprämie als Gewinn behalten oder die Aktien zu einem niedrigeren Preis erworben, als es dem aktuellen Marktpreis entspricht.

Das Risiko besteht darin, dass der Kurs der Aktie XYZ stark fällt und deutlich unter den Ausübungspreis von 90 Euro sinkt. Wenn der Marktpreis beispielsweise auf 70 Euro fällt und der Käufer der Option die Option ausübt, wirst du den Basiswert (die 100 Aktien) zu einem Preis von 90 Euro pro Aktie kaufen müssen.

In diesem Fall musst du die 100 Aktien für insgesamt 9.000 Euro kaufen, aber der tatsächliche Wert der Aktien beträgt nur 7.000 Euro (100 Aktien x 70 Euro). Du erleidest einen Verlust von 2.000 Euro (9.000 Euro – 7.000 Euro).

Das Risiko besteht darin, dass du den Basiswert zu einem höheren Preis kaufen musst, als es dem aktuellen Marktpreis entspricht. Es ist wichtig zu beachten, dass du in diesem Fall die Optionsprämie von 5 Euro pro Aktie, die du beim Verkauf der Option erhalten hast, berücksichtigen musst. Diese Optionsprämie mildert den Verlust, reduziert ihn jedoch nicht vollständig.

Meine konkrete Strategie mit Cash-secured Puts

Jetzt habt ihr ungefähr das theoretische Konstrukt von Stillhaltergeschäften und Cash-secured Puts verstanden. Keine Angst: es ist klingt zu Beginn alles sehr komplex. Wenn man sich eine sehr konkrete Strategie mit klaren Handlungsregeln zu Recht legt, ist es nicht mehr ganz so komplex. Genau das wollen wir jetzt tun. Diese Strategie werde ich auch in meinen Videos zeigen.

Dividenden + Stillhaltergeschäfte = Maximales Einkommen

Das Verkaufen von Puts (Short Puts), nutze ich wie folgt als Alternative zur normalen Limitorder. ch nutze Optionen, um mein Investitionskapital in der Wartezeit auf günstige Einstiege zu profitabilisieren. Ich „stalke“ Qualitätsunternehmen mit Dividende (Short Puts als Alternative zur Limitorder), um Zusatzeinnahmen über Prämien zu generieren. Folgende Optionen sind dabei möglich:

Option 1: Mein Strike der Aktie wird nicht erreicht und die Aktie steigt mir quasi weg. Ich erhalte trotzdem eine Prämie als eine Art Entschädigung. Ab 75% Gewinn schließe ich die Aktie vorzeitig.

Option 2: Meine Strike der Aktie wird erreicht und ich bekomme die Aktie zum Strike-Preis. Auch wenn der Kurs seitdem weiter gefallen ist. Die Prämie erhalte ich trotzdem und senke so die Kostenbasis.

Option 3: Meine Strike der Aktie wird voraussichtlich erreicht und ich würde die Aktie zum Strike-Preis eingebucht bekommen. Ich rolle die Option. Mehr dazu später.

Die Auswahl des Underlyings

Hier gehe ich den gleichen Weg wie bei meinen Dividendenaktien. Schließlich bekomme ich die Aktie unter Umständen auch ins Depot eingebucht. Ich schreibe also nur Optionen auf Dividendenaktien, die ich auch im Depot haben würde. Vorteil gegenüber des direkten Kaufs ist aber, dass ich die Optionen zu einem günstigeren Preis schreiben kann. Zum normalen Kauf gibt es aber eine wichtige Einschränkung. Hier spielt ausnahmsweise der Preise je Aktie eine Rolle. Ich starte mit einem 5.000-Dollar-Depot. Optionen laufen immer auf 100 Aktien und ich erstmal nicht auf Margin handeln möchte, darf das Underlying maximal 50 Dollar pro Aktie kosten.

Vorsicht bei Earnings und Dividenden

Wenn Quartalszahlen bekannt gegeben werden, ist das Risiko einen Kursfalls tendenziell höher. Ich möchte also in der Regel keine Bekanntgabe von Quartalszahlen innerhalb der Optionslaufzeit haben. Auch bei Ex-Dividenden-Tagen muss man aufpassen. In der Regel fällt der Kurs einer Aktie um den Dividendenbetrag. Bei einer kleineren Quartalsdividende ist bei einem Strike-Preis, der relativ weit „out of the money“ ist, ist das kein Problem, aber gerade bei europäischen Unternehmen, die nur einmal im Jahr auszahlen, muss man aufpassen. Idealerweise liegen keine Ex-Dividenden-Tage im Optionszeitraum.

Die Auswahl der Option sowie der Renditerechner

Generell möchte ich je Option mindestens 30 Dollar einnehmen. Idealerweise liegt der Strike-Preis mindestens 10% unter dem aktuellen Marktpreis. Die Laufzeit sollte zwischen 45 und 75 Tagen liegen.

Mein Ziel ist es 10% Bruttorendite pro Jahr (vor Steuern) mit meinem Optionskonto zu erwirtschaften. Wichtig: das beinhaltet noch nicht mögliche Dividenden, die ich aus Aktien erhalte, die mir eingebucht werden. Das ist aber trotzdem sehr ambitioniert. Um die Rentabilität eines Optionsgeschäfts zu prüfen, rechne ich vorab die mögliche Rendite wie folgt aus:

(Prämie – Optionsgebühr) / Eingesetztes Kapital = Rendite

Je nach Laufzeit, rechne ich diese Rendite dann noch auf ein Jahr hoch. Bei 60 Tagen Laufzeit, würde ich die Rendite also nochmal mal 6 rechnen, da ich von 360 Geschäftstagen pro Jahr ausgehe. 

Risikomanagement und Margin

Mein Risikomanagement aktuell ist relativ einfach. Ich handele nicht auf Margin, sondern handele nur Optionen in der Höhe, dass sie mir auch eingebucht werden könnten. Somit ist das maximale Risiko immer nur, dass mir eine Aktie zu einem niedrigeren Kurs als der aktuelle Marktwert eingebucht wird.

Der richtige Broker

Für den Handeln mit Optionen benötigt du in der Regel einen besonderen Broker. Ich nutze hier estably (früher: BANX). Das ist ein deutscher Reseller von Interactive Brokers. Bei diesem Broker bekommst du einen festen Ansprechpartner und deutschsprachigen Support. Im Rahmen meiner Kooperation mit estably (früher: BANX) erhältst du mit dem Gutscheincode „rational“ absolute TOP-Handelskonditionen und bessere als mit einer normalen Eröffnung. Ab 5.000 Euro Einlage kostet ein US-Kontrakt 3 USD (statt 3,50 USD) und Euro Optionen handelst du direkt für 1,80 Euro statt der normalen 2,00 Euro.

Vergiss nicht direkt auf der ersten Seite den Gutscheincode „rational“ einzugeben, um die besseren Handelskonditionen zu bekommen.

Achtung: Risiko mit Optionen // Disclaimer

Wer mit Optionen handeln möchte, sollte sich vorab ausreichend informieren. Ich stelle hier einige Quellen bereit, die aber nie abschließend sein können. Ich bin kein Experte, sondern lasse euch nur an meinen eigenen Erfahrungen teilhaben. Ich werde auch Fehler machen. Die von mir auf meinen Kanälen zur Verfügung gestellten Informationen dienen nur zur Information und sind keine Investitionsempfehlung. Die Positionen stellen meine persönliche Meinung dar. Eine Haftung für die Richtigkeit kann nicht übernommen werden. Sollten die Nutzer dieser Seite sich trotzdem die angebotenen Inhalte zueigen machen, diese nutzen oder etwaigen Ratschlägen folgen, so handeln sie eigenverantwortlich, in voller Kenntnis aller Risiken und Gefahren. Zum vollen Disclaimer.

Steuern

Da aber das Depot der estably-Kunden bei  IB UK Ltd.  bzw. IB Irland geführt wird, wird die Abgeltungssteuer nicht mit jedem Trade abgerechnet. Diese erfolgt durch den Kunden selbst über seine Jahressteuererklärung, indem er den Transaktionsbericht bei seiner persönlichen Steuerklärung beilegt. Es ist also etwas mehr Aufwand bei der jährlichen Steuerklärung. Ich habe unten ein Video verlinkt, wo genau erklärt, wo man die Informationen findet und wo man sie in der Steuererklärung eintragen muss. Das nicht sofortige Abführen der Kapitalertragssteuer erzeugt zwar mehr Aufwand, aber hat auch einen Vorteil: Auf dieser Weise stehen die kumulierten Spekulationsgewinne komplett das ganze Jahr über zur Wiederanlage zur Verfügung. Dies bedeutet einen deutlichen Vorteil gegenüber Brokerkonten, die bei deutschen Banken geführt werden.

>>> Disclaimer: Dies ist keine Steuerberatung. Ich gebe hier lediglich mein Verständnis der Situation sowie meine persönlichen Erfahrungen wieder. Bitte wende dich im Zweifel immer an einen professionellen Steuerberater! <<<

Mehr Quellen

Manuel war schon mal im Rational Handeln Talk bei mir zu Gast und auch eine ausführliche Seite mit Tipps für Optionen: Link

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