Warum ihr jeder mindestens zwei Konten haben solltet (für Singles & Ehepartner)

Heute möchte ich euch mein aktuelles Kontomodell vorstellen. Ich nutze das Modell mittlerweile gemeinsam mit meiner Frau seit fast vier Jahren und wir sind sehr zufrieden damit. Wenn ihr wissen wollt, wie ihr euren Vermögensaufbau automatisieren könnt und euch gleichzeitig auch mal guten Gewissens etwas gönnen könnt, dann bleibt dran.

Bevor ich euch unser aktuelles Kontomodell vorstelle, die Auflösung des Titels: warum braucht jeder mindestens zwei Konten? Auf dem ersten Konto geht euer monatliches Einkommen ein. Außerdem zahlt ihr hiervon alle laufenden Kosten. Zum Beispiel: eure Miete, Versicherungen, Handyvertrag, Strom, Kredite oder auch eure Wocheneinkäufe.  Ich habe das Konto daher hier “Haushaltskonto” genannt. Auf das zweite Konto überweist ihr jeden Monat ein festen Betrag, den ihr nicht für eure laufenden Kosten benötigt. Dieser Betrag wird jeden Monat investiert. Entweder per Sparplan oder auch per Einzelkauf in Aktien oder ETFs. Dieses Konto sollte idealerweise auch euer Verrechnungskonto für euer Depot sein. Auf jeden Fall wird dieses Geld nicht mehr zum Konsum verwendet. Es darf nur noch zum Investieren verwendet werden. Ich habe es hier in der Grafik deshalb auch “Investitionskonto” genannt.

Dieses Kontokonstrukt hat den großen Vorteil, dass ihr das Investieren so automatisiert. Jeden Monat geht ein fixer Betrag auf ein anderes Konto und kann nicht konsumiert werden. Wenn es eine Gehaltserhöhung gibt, sollte der Betrag auch erhöht werden. Falls ihr für euch eine Dividendenstrategie gewählt habt, sollten die Dividenden auch auf dieses Investitionskonto eingehen. So können dieses auch direkt wieder zum Reinvestieren genutzt werden, solange ihr in der Phase des Vermögensaufbaus seid. 

Das Zwei-Konto-Modell war jetzt natürlich eher für eine Person ausgelegt. Wie sieht es denn aus, wenn man noch einen Partner oder Partnerin hat? Ich zum Beispiel bin glücklich verheiratet und wir haben ein gemeinsames Kontomodell. Im Prinzip haben wir das Zwei-Konto-Modell auf ein gemeinsames Konstrukt für zwei Personen skaliert. Ich habe euch hier einmal eine Übersicht eingeblendet, wie wir das Fünf-Konten-Modell für uns nutzen. Hinzu kommt hier natürlich noch ein Gemeinschaftskonto sowie das Zwei-Konto-Modell des Partners. 2+2+1 macht 5. Oben in rot findet ihr quasi das 2-Konto-Modell von Partner 1 und unten dann 2-Konto-Modell von Partner 2. Beide behalten in diesem Konstrukt also ein eigenes Konto und auch Depot. Ich glaube, dass dies sehr wichtig ist – auch in einer Partnerschaft. So behält jeder ein gewisses Grad an Unabhängigkeit und kann selbst bestimmen, wie viel Geld er von seinem Einkommen investieren möchte.

Die Situation ändert sich natürlich ein wenig, wenn nur ein Einkommen für den Haushalt zur Verfügung steht. Wenn also zum Beispiel ein Partner sich um die Kinder kümmert. Hier würde ich persönlich weiter für das Modell plädieren und einen Teil des Einkommens von Partner 1 zu Partner 2 transferieren. Zentrales Haushaltskonto ist in diesem Modell das Gemeinschaftskonto. Alle Ausgaben, die man gemeinsam hat, werden darüber bezahlt: Miete, Versicherungen, Strom, Netflix usw. Auch Urlaube, Restaurantbesuche, Einkäufe, Autofinanzierungen (falls man eins hat – wir haben keins) begleicht man über dieses Konto. Jeder überweist, zum Beispiel am ersten jedes Monats, hier einen fixen Betrag. Dieser kann jeden Monat komplett konsumiert werden. Wenn hier am Endes des Monats noch was übrig ist, kann man sich auch mal gemeinsam einen schönen Restaurantbesuch oder ähnliches können. 

Wer möchte kann in dieses Gemeinschaftskonstrukt zusätzlich noch ein Gemeinschaftsdepot einbauen. Wir haben das zum Beispiel genutzt, um gemeinsame Geldgeschenke zur Hochzeit zu investieren. Unser ausschüttender Dividenden-ETF erhöht so zudem jedes Quartals ein klein wenig das Gemeinschaftsbudget. Das Gemeinschaftsbudget kann man wahlweise aber auch weglassen und nur über die Einzeldepots investieren. 

Warum sollte man aus meiner Sicht nicht einfach ein gemeinsames Konto haben? Eine Partnerschaft ist eine Gemeinschaft aus zwei Individuen. Diese Individuen werden, trotz Heirat oder Lebenspartnerschaft, weiter teilweise unterschiedliche Präferenzen für die Verwendung ihres Einkommens haben. Dieses Modell gibt dafür jedem Partner/Partnerin die individuelle Freiheit das weiter über sein eigenes Kontomodell auszuleben. Die Differenz aus Einkommen, eigenen Ausgaben und Gemeinschaftsausgaben, kann entweder investiert werden oder man konsumiert sie. Das muss und soll jeder für sich selber entscheiden. Jeder behält sein eigenes Stück Freiheit. So kann man übrigens auch viel besser kleine Geschenke machen – ohne dass das Geld einfach aus dem großen gemeinsamen Konto kommt. 

Wir fühlen uns mit diesem 5-Konten-Modell sehr wohl. Welches Kontomodell nutzt ihr persönlich? Habt ihr andere Modelle? Kommentiert das doch gerne einfach unten in den Kommentaren.

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