Meine Nachkaufstrategie im Crash

Mit mehr und mehr Zeit Zuhause, bleibt auch mehr Zeit für Aktienanalysen und das Zurechtlegen von Strategien. So ist die Zeit deutlich besser als investiert, als ständig die neusten Buchverluste im Depot zu prüfen. Viel wichtiger ist jetzt im Crash die richtige Grundlage für die nächsten zehn Jahre zu legen. In meinem letzten Artikel hatte ich bereits geschrieben, dass viele aus meiner Sicht zu früh nachgekauft haben. Seit dem Artikel ging es noch einmal steil bergab. Wer jetzt schon sein ganzes Cash verpulvert hat, steht nun dumm da.

So langsam könnte aber der Panik-Fall nach unten, der alle Aktien mit sich riss, aufhören. Nachdem vor letzter Woche noch alles tiefrot war, heben sich einige Aktien diese Woche mit grüner Tendenz hervor. Ich denke, es wird noch weiter bergab gehen, aber für stabile Unternehmen könnte der tiefrote Fall vorbei sein. So langsam ist für mich daher der Zeitpunkt gekommen in Tranchen ganz bestimmte Unternehmen nachzukaufen. Aber denkt dran: nicht ins fallende Messer greifen. Lufthansa, Daimler und Co sind für mich ein No-Go.

Screenshot S&P 500 Map 1-Week-Performance; Stand 20.03.2020 – Quelle: finviz.com

Meine Nachkauf-Strategie

  1. Ich kaufe ab sofort mindestens alle 30 Tage für 1.000 Euro Aktien (max. 4 Käufe à 250 Euro)
  2. Sobald der S&P mehr als 10% fällt, kaufe ich noch mal zusätzlich für 1.000 Euro Aktien nach.
  3. Ich kaufe nur Unternehmen mit stabilem Geschäftsmodell in der Krise und einem potenziellem Bärenmarkt (keine Zykliker)

Vorsicht Volatiliät – Limit- und Stoporders setzen

Aufgrund der hohen Volatilität im Markt, kaufe ich nur mittels Limit bzw. Stop-Orders. So möchte ich verhindern, dass ich in einer übertriebenen Marktreaktion nach unten oder oben kaufe. Steigen die Kurse rapide, lege ich mir ein Limit unter dem aktuellen Kurs. Wenn die Kurse steil fallen, lege ich mir ein Stop über dem aktuellen Kurs. Die Märkte sind weiter volatil. Es ist noch keine klare, dauerhafte Richtung erkennbar und läuft mir der Kurs davon, kommt die nächste Chance bestimmt.

Diesen Monat werde ich folgende Aktien in meiner ersten Tranche kaufen:

  1. Cisco Systems (CSCO) – Limit 37 Dollar
  2. AbbVie (ABBV) – Limit 70 Dollar
  3. Berkshire Hathaway (BRK.B) – Limit 170 Dollar
  4. Microsoft (MSFT) – Limit 140 Dollar
  5. AT&T (T) – Limit 29 Dollar

Bis zu vier Käufe erzeugen natürlich mehr Gebühren als ein Kauf, aber da ich nur 3 Dollar pro Transaktion zahle, sind 12 Dollar pro Tranche für mich ein vertretbarer Preis für einen breiten Aktieneinstieg in Tranchen.

Warum kaufe ich aktuell genau diese Aktien?

Bei allen Aktien sehe ich auch in der Krise weiter ein funktionierendes Geschäftsmodell. Cisco bietet die notwendige Infrastruktur für die Vernetzung unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Die Menschen werden nicht weniger das Internet und ihr Handy nutzen. Deswegen auch AT&T. Berkshire wird dank seiner enormen Cash-Reserve mittelfristig von den günstigen Einstiegskursen profitieren. Microsoft profitiert in Teilen sogar schon jetzt von der Krise. Microsoft Teams verkündet Rekordzahlen: 44 Mio tägliche aktive Nutzer, im November waren es noch 20 Mio. Auch Medikamente werden weiter benötigt – deshalb AbbVie. Bei AT&T und Microsoft kaufe ich sogar, obwohl sie noch nicht ganz meine gewünschten 100% im Rational Handeln-Score erreicht haben. Beide bekommen einen kleinen Bonus aufgrund der Stabilität ihres Geschäftsmodells.

Alle Aktien weisen aktuell zudem gute Fundamental-Daten auf. Diese sind natürlich alle mit Vorsicht zu genießen. Immerhin sind die Zahlen noch alle von vor der Corona-Krise. Macht euch daher unbedingt eure eigenen Gedanken. Hier zur Übersicht meine Bewertung der Aktien – außer Berkshire:

1. Cisco – Copyright © 2020 Rational Handeln
2. AbbVie – Copyright © 2020 Rational Handeln
4. Microsoft – Copyright © 2020 Rational Handeln
5. AT&T – Copyright © 2020 Rational Handeln

Weitere Aktien bei ich auf der Lauer liege, die aber aktuell noch zu teuer sind: McDonalds, 3M, J&J und Disney. Nach und nach analysiere ich weitere Aktien und kaufe dann mindestens einmal im Monat nach. Sobald ich wieder nachkaufe, gebe ich euch Bescheid.

Das ist ist selbstverständlich keine Kaufempfehlung. Nehmt meine Analyse als Anlass euch selbst mit der Aktie zu beschäftigen und berichtet dann gerne über eure Einschätzungen. Ich freue mich über jeden Kommentar.


Erklärung Rational-Handeln-Score

Ab 100% aufwärts wird ein Titel gekauft oder nachgekauft (direkt oder über Optionen), wenn die beabsichtigte Positionsgröße noch nicht erreicht ist. Zwischen 55% und 99% halte ich Titel, die schon im Depot liegen bzw. beobachte diese Aktien intensiv – ggf. auch schon mit dem Verkauf von Cash Secured Puts. Unter 55% bleibt der Titel auf der Watchlist und wird nicht gekauft. Liegt eine Aktie im Depot und fällt auf weniger als 55% zurück, wird sie verkauft.

Risikohinweis: Die Informationen auf meinem Blog dienen nur zur Information und sind keine Investitionsempfehlung. Die Positionen stellen meine persönliche Meinung dar. Eine Haftung für die Richtigkeit kann nicht übernommen werden. Sollten die Nutzer dieser Seite sich trotzdem die angebotenen Inhalte zueigen machen, diese nutzen oder etwaigen Ratschlägen folgen, so handeln sie eigenverantwortlich, in voller Kenntnis aller Risiken und Gefahren. Mehr unter diesem Link.

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3 Gedanken zu „Meine Nachkaufstrategie im Crash

  1. Hallo,

    Vielen Dank für diesen informativen Beitrag. Ich selbst halte mich noch zurück, da ich mich einfach wohler fühle in steigende Kurse (und ruhigere Marktphasen) zu investieren. Gut möglich allerdings, dass ich eventuell in ein paar Tagen/Wochen kleine Nachläufer tätige.

    Mich würde noch interessieren, bei welchem Broker man $3 Gebühren zahlt.

    Viele Grüße
    Volker

    1. Hallo Volker,
      vielen Dank! Ich bin bei Banx und zahle dort 3$. Bei diesem Broker muss man allerdings die Trader Workstation (TWS) nutzen. Das erfordert etwas Einarbeitung. Ich bin vor allem hier, weil ich dort Optionen verkaufen kann. Die geringe Gebühr ist aber auch ein großer Vorteil.

      Viele Grüße,
      Florian

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