Ich werde bei den aktuellen Kursen weiter Aktien von Berkshire Hathaway nachkaufen. Der Kurs ist aus meiner Sicht günstig und auch in einer drohenden Rezession sehe ich Warren Buffett’s Unternehmen gut aufgestellt. Warum dies so ist, versuche ich in diesem Artikel kurz zu erläutern.
Berkshire Hathaway ist die größte, private Investmentgesellschaft der Welt. Ihr CEO ist seit 1970 der mittlerweile 88-jährige Warren Buffet. Sein kongenialer Partner ist der 95-jährige Charlie Munger. Das Unternehmen besitzt ganze Unternehmen, aber auch Aktienpakete. Wie zum Beispiel von Apple und jüngst auch Amazon. Die größten börsennotierten Beteiligungen sind Apple, Bank of America, Wells Fargo, Coca-Cola, American Express und KraftHeinz. Weitere Geschäftsfelder sind: Versicherungen, Schienengüterverkehr, Energieversorgung, Finanzdienstleistungen, Maschinenbau, produzierendes Gewerbe sowie Groß- und Einzelhandel.
Um Tim Schaefer zu zitieren: „Das Berkshire-Konglomerat ist fast wie ein Index durch die breite Streuung in Value-Investments.“
Die A-Aktie von Berkshire Hathaway wurde nie gesplittet und ist mit einem Kurs von ca. 300.000 Dollar die teuerste Aktie der Welt. Die B-Aktie liegt aktuell bei knapp über 200 Dollar. Berkshire schüttet keine Dividenden aus, sondern reinvestiert seine Gewinne. Übrigens stellt Berkshire diese Frage regelmäßig auch seinen Shareholdern. Diese votieren stets für die Reinvestition der Gewinne.
Cash ist King
Berkshire verfügte zuletzt über mehr als 110 Milliarden Dollar Barmittel, die für Übernahmen und Wertpapierkäufe zur Verfügung stehen.
Eine Rezession oder ein Crash würden Berkshire enorm günstige Einstiegsmöglichkeiten bei Qualitätsunternehmen ermöglichen. Bereits in 2009 nutzte er die Krise, um zu Schnapper-Preisen in Qualitätsunternehmen wie Bank of America oder Goldmann Sachs einzusteigen.
Mit Berkshire kauft man also nicht nur den aktuellen Bestand an Unternehmen und Aktienbeteiligungen, sondern auch einen Anteil an den enormen Cash-Reserven. In einer potentiellen Krise, kann Berkshire also sogar von fallenden Kursen profitieren.
Ist die Aktie von Berkshire aktuell günstig oder sogar unterbewertet?
Doch lassen wir Großmeister Warren Buffet doch am besten selbst erklären, wann man bei Berkshire einsteigen sollte und wann nicht:
First and definitely foremost, I believe that the chance of permanent capital loss for patient Berkshire shareholders is as low as can be found among single-company investments. That’s because our per-share intrinsic business value is almost certain to advance over time. This cheery prediction comes, however, with an important caution: If an investor’s entry point into Berkshire stock is unusually high – at a price, say, approaching double book value, which Berkshire shares have occasionally reached – it may well be many years before the investor can realize a profit. In other words, a sound investment can morph into a rash speculation if it is bought at an elevated price. Berkshire is not exempt from this truth.
Zitat aus dem aktuellem Shareholder-Letter von Warren Buffet
Aktuell ist Berkshire lediglich mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,3 bewertet. Historisch war Berkshire in der Regel mit einem Verhältnis von 1,2 bis 1,8 bewertet. Aktuell ist der Kurs auf dieser Bewertungsbasis also relativ günstig. Um das Kurs-Buchwert-Verhältnis zu berechnen, dividiert man das Eigenkapital (Buchwert) durch die Marktkapitalisierung. Vor allem der Absturz von KraftHeinz (-50 % in einem Jahr), sorgte hier für einen Rabatt bei Berkshire.
Aktienrückkäufe als Kurstreiber
Bereits in der Vergangenheit haben Buffett, Munger und auch das restliche Top-Management günstige Bewertungen für Rückkäufe von Berkshire-Aktien genutzt. Im letzten Quartal kaufte Buffett selbst wieder einige Aktien zurück. In der Preisspanne 198,90 bis 207,53 Dollar schlug er zu. Einen solchen Kurs sieht er also scheinbar als unterbewertet an. Weitere Rückkäufe würden eine Verknappung der Aktien bedeuten und somit potenzielle Kurssteigerungen.
Die Nachfolge der Value-Giganten
Die beiden Köpfe des Unternehmens, Warren Buffet und Charlie Munger, sind 88 und 95 Jahre alt. Als 31-Jähriger, wie ich, kann man und sollte man sich also durchaus darüber Gedanken machen, was nach deren Tod mit dem Unternehmen passiert.
Die offizielle Sprachregelung lautet, dass dem Verwaltungsrat der Name des Nachfolgers bekannt sei, falls Buffett sterben oder nicht mehr Herr seiner Sinne sein sollte. Dieser Name ist aber nicht der Öffentlichkeit bekannt.
Die Berkshire-Spitzenmanager Ajit Jain und Greg Abel gelten als aussichtsreichste Kandidaten für die Nachfolge von Buffett an der Spitze von Berkshire. Während Abel seit Angang 2018 die gesamte Nichtversicherungssparte von Berkshire Hathaway verwaltet, leitet Jain seitdem das komplette Versicherungsgeschäft der Holding. Dementsprechend gehören der 57-jährige Abel (seit 1992 im Unternehmen) und der 67-jährige Jain (seit 1986) auch seit 2018 zum Verwaltungsrat des Konzerns.
Das Entscheidende ist nicht, dass Buffett oder Munger selbst ewig leben, sondern ihre Unternehmensphilosophie. Buffett sagte auf der diesjährigen Hauptversammlung: „Egal ob ich Tod bin oder nicht, das Telefon wird klingeln, wenn jemand Geld braucht“. Ich werde weiter Aktien von Berkshire Hathaway nachkaufen
Zum Abschluss noch mal der Altmeister Buffett selbst, in einem sehr sehenswerten Interview:
Disclaimer: Ich besitze selbst Aktien der Berkshire Hathaway Inc. und plane weitere Nachkäufe.
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